Milchkühe brauchen energiereiches Futter, keine Frage. Nicht jede Wiese kann daher insektenfreundlich bewirtschaftet werden. Aber ein Nebeneinander von intensiven „Leistungsflächen“ und extensiven „Insektenflächen“ ist möglich – und hilft enorm.
Ein gemütlicher Spaziergang an einem Sonntagnachmittag bietet sich an, um auf Deinen Flächen in aller Ruhe geeignete Bereiche für Insekten ganz einfach selbst festzulegen. Wo sind trockene, magere oder sehr feuchte Bereiche? Es können kleine Wiesenabschnitte, Böschungen oder auch ganze Feldstücke sein. Lass diese Flächen einfach einmal für ein Jahr stehen und spar sie bei der Düngung aus. Du wirst staunen, was dort auf einmal alles herumfliegt und -hüpft. Erst im Herbst mähst Du diese Flächen, oder Du lässt sie noch über den Winter stehen, damit Tiere dort auch während der kalten Jahreszeit Rückzugsmöglichkeiten finden.
Generell gilt: Je mehr Sonne, umso erfolgreicher wird Deine Insekteninitiative. Wenn Du also eine intensive Wiese hast, und nicht weißt, wo Du einen Blühstreifen anlegen sollst, dann wähle sonnige Kuppenlagen. Interessante Lebensräume sind auch feuchte Senken. Auch wenn Deine Blühinsel schmal oder klein ist – ein erster Schritt ist damit getan und wachsen kann die Insel ja immer noch!
Messermähwerke haben viele Vorteile, besonders für die Insektenwelt. In diesem interessantem Beitrag hat die Fachzeitschrift "Landwirt" ein System getestet.
Vor- und Nachteile des getesteten Mähers "BBU Seco Duplex 800 F":
+ Schlagkraft am Hang
+ niedriges Eigengewicht
+ geringer Leistungsbedarf
+ sauberer Schnitt durch Doppelmesser
+ hydraulischer Mähantrieb mit Drehzahlanzeige
+ automatischer Messerstopp bei Fremdkörpern
+ hohe Standzeit der Mähklingen
+ Anfahrsicherung der Seitenmähwerke
+ einfacher Traktoranbau
+ eigene Ölversorgung mit Ölkühler
+ Bodenanpassung der Mähbalken
+ Schonung der Grasnarbe
+ geringste Futterverschmutzungen
+ raschere Trocknung durch Breitablage
+ kein Zetten notwendig
+ keine Gefahr von herumfliegenden Steinen
+ Schonung der Wiesenfauna
– Wartungsaufwand
– höhere Konzentration beim Mähen erforderlich
– empfindlicher gegen Fremdkörper
– leichte Streifenbildung beim mittigen
Balkenantrieb
– äußeres Ende der Mähbalken im Futter schwer
erkennbar
– Verstopfungen im gemähten Gras
– hohe Vorderachslast, Heckgewicht erforderlich
– keine Anschläge der Seitenausleger (Schwadstellung)
Der gesamte Bericht ist verfügbar unter https://www.landwirt-media.com/umweltschonend-auf-voller-breite/ (kostenpflichtig)
Die Bunte Graszirpe ist klein und harmlos, auch wenn sie vielleicht mit ihrem Leopardenmuster Gefährlichkeit vortäuschen will. Sowohl in trockenen als auch in feuchten Wiesen saugt sie mit ihren Mundwerkzeugen wie durch einen Strohhalm Pflanzensaft aus Blättern und Stängeln von Süßgräsern. Bis zu 5.000 Zikaden können auf einem Quadratmeter Wiese vorkommen – Nahrungsbasis für Spinnen, Laufkäfer, Heuschrecken und Vögel.
Ein interessantes Video über die Probleme der Mahd für Insekten, besonder für Bienen.