Einfach mal nichts tun und damit den Insekten etwas Gutes tun. Rasenoasen werden beim Mähen einfach ausgespart, sodass Rückzugsorte für Insekten entstehen. Mit etwas Fantasie können dabei auch Rasenkunstwerke entstehen.
Dort, wo viel gegangen oder gespielt wird, ist Rasen eine großartige Sache. In vielen Gärten wird aber aus Gewohnheit die gesamte Wiesenfläche wöchentlich mit dem Rasenmäher kurz geschoren. Selbst dann noch, wenn große Teile des Rasens nur mehr zum Rasenmähen betreten werden.
Rasen ist aber nichts für Insekten.
Er bietet genau das nicht, was Insekten brauchen: Ganzjährig möglichst vielfältige Blüten und über Monate ungemähte Bereiche, in denen sich aus einem Ei ein ausgewachsenes Tier entwickeln kann. Rasenoasen sind die einfachste Möglichkeit, Insekten-Lebensräume zu schaffen. Wird Rasen seltener gemäht, entwickelt sich ganz von selbst oft eine „Blumenwiese“. Nicht immer stehen diese das ganze Jahr in Blüte. Das macht aber nichts. Auch ohne Blüten finden sich im Inneren der Oase viele junge Heuschrecken, Käfer oder Florfliegenlarven.
Denn die brauchen gar keine Blüten, sondern einfach eine ungestörte Kinderstube.
Lassen Sie selten genutzte Rasenbereiche in Ihrem Garten beim nächsten Mähgang aus.
Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie die Natur für Sie arbeiten.
Die einfachste Möglichkeit, Oasen für Insekten im Rasen zu schaffen, ist, einen Teil des Rasens nicht mehr zu mähen. Nicht bei jedem Rasen wird sich dabei sofort ein Blumenmeer entwickeln. Manchmal dauert es sogar Jahre, bis es so weit ist. Haben Sie ein wenig Geduld. Auch wenn die Rasenoase nicht blüht, leben dort viele Insekten.
Schritt 1: Nicht mehr mähen
Sie können jederzeit im Jahr damit beginnen, wenig genutzte Bereiche im Rasen ungemäht zu lassen. Am blütenreichsten werden vollsonnige Bereiche. Lassen Sie das Gras dort wachsen, wo bereits viele Blätter von Kräutern zu sehen sind. Schattigere Bereiche z. B. unter Bäumen werden nicht so stark blühen, sie sind aber wichtige Rückzugsräume für Insektenlarven.
Schritt 2: Nicht düngen, nicht gießen Düngen
Sie die Rasenoasen nicht und verzichten Sie aufs Gießen. Dünger und Feuchtigkeit fördern die verschiedenen Rasengräser, die die Blumen dann verdrängen. Je nährstoffärmer und trockener der Boden ist, umso intensiver blüht es.
Schritt 3: Mähen
Rasenoasen müssen ein- bis dreimal im Jahr gemäht werden, sonst verschwinden die Blumen oft wieder. Wächst das Gras sehr stark, müssen Sie dreimal im Jahr mähen, um Nährstoffe aus dem Boden zu entfernen. Wachsen vor allem Blumen, reicht es, wenn Siem einmal im Jahr mähen. Wichtig: Das Schnittgut muss auf jeden Fall entfernt werden. Auf keinen Fall dürfen Sie mulchen. Am schonendsten für die Insekten ist es, wenn Sie mit einer Sense mähen. Lassen Sie das Gras über den Winter ruhig höher, damit Insekten ein Winterquartier haben.
Warum haben wir in unseren Gärten kurzgeschnittenen Rasen und keine bunten Blumenwiesen? Ganz klar, damit die Kinder dort Ball spielen und wir uns in die Sonne legen können. Aber wenn die Kinder erstmal groß sind, ist alles was bleibt jede Menge Arbeit aufgrund der zeitintensiven Rasenpflege.
Rasen ist dort praktisch, wo Du häufig gehst. In jenen Bereichen, wo Du Dich selten oder gar nicht aufhältst, sind kleine Blumenwiesen eine super Sache. Sie sparen Arbeit, weil Du sie nur zwei oder drei Mal im Jahr mähen musst, bieten aber Insekten einen großartigen Lebensraum. Du kannst auch mitten durch die Wiese einen Weg mähen, damit Du bequem auch in die abgelegeneren Winkel Deines Gartens gelangst.
Blumenwiesen können nicht mit dem Rasenmäher gemäht werden. Dazu brauchst Du eine kleine Motorsense, sie ist nicht teuer und in Gartenfachmärkten erhältlich. Oder Du
besorgst Dir eine Sense und siehst es sportlich: 500 Kalorien verbraucht man bei einer Stunde Mähen. So lange wird man in der Regel aber gar nicht beschäftigt sein, vorausgesetzt die Technik
stimmt. In speziellen Kursen kann man das Sensenmähen lernen. Vielleicht ist so ein Kurs ja auch für Nachbarn interessant, einfach nachfragen und kurzerhand einen organisieren.
Florfliegen sind gefräßige Blattlausjäger, insbesondere die Larven mit ihren spitzen, stilettartigen Mundwerkzeugen. Die Nachkommen eines einzigen Florfliegenweibchens vertilgen über 150.000 Blattläuse. Ihre Eier legen Florfliegen auf Pflanzen ab. Der steife Stiel, auf dem ein Ei sitzt, ist nur ein Fünftel so dick wie ein menschliches Haar. Trotzdem gelingt es Insekten nicht, ihn zu verbiegen, um an das schmackhafte Ei zu kommen.